SELBSTSTUDIUM

Einheit 7 – Gefühlsstern

Der Gefühlsstern dreht sich um das Erkennen und Reflektieren von Gefühlen in Bezug auf eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Thema und darum, dass die Klient:innen sich seiner Gefühle und Emotionen im Zusammenhang mit dem für die Sitzung gewählten Thema bewusst wird.

Kenntnisse

Praktiker:innen wissen wie sie 

  • verschiedene Arten von Gefühlen
    erkennen und sie in Worte fassen können
  • den Klient:innen helfen, ihre Gefühle mit Hilfe des Gefühlssterns in Worte zu fassen

Fähigkeiten

Praktiker:innen können 

  • Klient:innen ermutigen und ihnen helfen, mit dem Stern zu arbeiten, um sich individuelle Gefühle bewusst zu machen, sie zu entdecken, wahrzunehmen und zu erforschen
  • Klient:innen zu motivieren, ihre Gefühle und Emotionen während der Sitzung mitzuteilen und sie tiefer zu erforschen

Verantwortung und Selbständigkeit

Die Praktiker:innen verfügen über die Kompetenz

  • Beratungsgespräche mit dem Gefühlsstern eigenständig vorzubereiten und zu strukturieren, um die Klient:innen professionell durch diese Intervention zu führen
  • diese Methode und die Sitzung an die Bedürfnisse und Anforderungen der Klient:innen anzupassen
  • die Schritte dieser Methode an die Gegebenheiten und Anforderungen der Klient:innen anzupassen

Gefühlsstern

Mit der Methode des Gefühlssterns möchten die Praktiker:innen die Klient:innen dabei unterstützen, sich ihren eigenen Gefühlen in Bezug auf eine Situation, eine Person, ein vergangenes oder zukünftiges Ereignis oder andere von den Klient:innen gewählte Themen bewusst zu werden.

Durch diese Methode werden die Klient:innen dazu angeregt, ihre Gefühle mitzuteilen, indem sie einzeln erkunden, so dass sie sich über ihre eigenen Emotionen klarer werden können, anstatt sie sofort in Worte fassen zu müssen.

Diese Methode kann auch angewandt werden, wenn Klient:innen Unterstützung dabei suchen, ihre eigenen Gefühle auszudrücken und ihre Meinung und Sichtweise zu einem bestimmten Thema deutlicher zu machen.

Das Material

Gefühlsstern

Der Gefühlsstern ist aus Holz gefertigt und zeigt auf der Oberseite einen Stern mit verschiedenen Gefühlen und Emotionen. Wie der Name schon sagt, kann der Stern hingelegt und gedreht werden, um sich einem bestimmten Gefühl zuzuwenden. Die abgebildeten Gefühle sind Gelassenheit, Depression, Ärger, Angst, Wut, Trauer, Schuld, Scham, Liebe und Glück.

Prozess der Beratung mit dem Gefühlsstern

  1. Präsentation der Intervention
  2. Bewertung der Gefühle
  3. Vereinbarung

Schritt 1 – Präsentation der Intervention

Zunächst identifizieren die Klient eine bestimmte Frage oder ein Thema, das sie weiter erforschen möchten, um ihre Gefühle dazu zu erkennen. Dabei kann es sich um etwas handeln, bei dem sie sich entweder nicht sicher sind, oder um etwas, bei dem sie ihre Gefühle ordnen wollen, um eine klarere Sicht auf die Entscheidungen zu bekommen, die sie treffen wollen.

Die Praktiker:innen passen die Intervention dann an den Klient:innen an, die vor ihnen stehen. Sollten sich die Klient:innen ihrer Gefühle bereits bewusst sein, aber das Bedürfnis haben, sie zu ordnen, können die Praktiker:innen den Klient:innen bitten, entweder sofort den Stern zu dem zu drehen, was er fühlt, und den Hintergrund zu erklären, oder von einer Emotion zur nächsten zu gehen und zu erklären, ob dies eine Emotion ist, die er fühlt, wenn er an das Thema der Sitzung denkt.

Falls die Klient:innen sich ihrer Gefühle noch nicht bewusst ist oder Schwierigkeiten haben, die Emotionen zu benennen, die sie mit dem Thema verbinden, können die Praktiker:innen entweder die Methode anwenden, eine Emotion nach der anderen durchzugehen, oder sie bitten die Klient:innen, der Stern nach dem Zufallsprinzip zu drehen, und erkundet, ob das Gefühl, bei dem den Stern anhält, Teil der Gefühle der Klient:innen ist.

Wenn sie ihn zufällig drehen, sich aber nicht mit dem Gefühl identifizieren können oder denken, dass dies nicht das einzige Gefühl ist, das sie in Bezug auf das Thema haben, können sie den Stern erneut drehen.

Schritt 2 – Bewertung der Gefühle

Die Praktiker:innen beginnen mit dem ersten Gefühl, fragen nach einem schnellen Ja oder Nein auf die Frage „Steht dieses Gefühl in Verbindung mit Ihrem Thema“ und gehen dann zum nächsten Gefühl über. Nachdem alle Gefühle des Sternes abgearbeitet sind, wiederholen die Praktiker:innen alle Gefühle, die mit dem Thema zusammenhängen.

Dies ist die erste Information für die Klient:innen: Es gibt immer mehr als ein Gefühl, das mit einem unklaren Thema verbunden ist.

Auf der Grundlage dieser Informationen können die Praktiker:innen die Klient:innen fragen, welches der damit verbundenen Gefühle für sie am relevantesten, am stärksten ist. Mit dem zusätzlichen Leitfaden zu den Gefühlen können sie weitere Erklärungen zu den Gefühlen geben, die es ihnen ermöglichen, den Klient:innen bei der Identifizierung ihrer Gefühle und Emotionen in Bezug auf das Thema besser zu unterstützen.

Auf der Registerkarte „Ressourcen“ finden Sie einen zusätzlichen Leitfaden für Gefühle und Emotionen, der die Praktiker:innen bei der Definition und Erklärung der Gefühle unterstützt.

Schritt 3 – Vereinbarung für die Zukunft

Die Praktiker:innen sollen die Klient:innen dann anleiten, indem sie ihnen raten, über das relevanteste Gefühl nachzudenken, wenn sie das nächste Mal mit ihrem Problem konfrontiert werden. Die Klient:innen sollten über Ideen oder Lösungen nachdenken, die sie anwenden können, wenn sie mit dem spezifischen Gefühl konfrontiert werden. Die Praktiker:innen können auch zusätzliche Unterstützungsmethoden und Ideen vorschlagen, wenn den Klient:innen keine Schritte einfallen. Die Praktiker:innen und die Klient:innen sollten sich zum Abschluss der Sitzung auf die konkreten Schritte einigen, die die Klient:innen unternehmen werden, um sich mit dem Gefühl auseinanderzusetzen.

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